In der Tagespresse ist oft zu lesen, dass die Innenstädte immer mehr zu Geisterstädten werden, da der Einzelhandel durch die Discounter oder das Internet vertrieben werde. Auch viele Politiker (u.a. der Grünen-Politiker Konstantin von Notz) äußern solche Vermutungen z.T. recht lautstark (vgl. hier).
Ist es tatsächlich so, dass der stationäre Einzelhandel in den Städten keine Chance mehr gegen die großen Handelsketten oder den Internethandel haben?
Handelt es sich nicht bei der aktuellen Entwicklung nicht eher um eine (Fort-)Entwicklung, wie es sie schon immer in der Geschichte der Wirtschaft gegeben hat?
Wie hat bspw. die Deutsche Post darauf reagiert, dass mittlerweile der Brief oder das Telegramm aufgrund der E-Mail nicht mehr so stark genutzt wird, wie vor den Zeiten des Internets? Hat sie auch nur auf das Sterben des Briefes aufmerksam gemacht und zum Boykott der E-Mail aufgerufen?
Nein, sie hat sich neuen Geschäftsfeldern wie beispielsweise dem Fernbusgeschäft (ehemalige Kooperation mit dem ADAC) oder der E-Autoentwicklung und -produktion gewidmet, um weiterhin erfolgreich am Markt bestehen zu können.
Auch Kooperationen mit großen Internetanbietern sind sie eingegangen, um das Paketgeschäft weiter ausbauen zu können und die Kunden mit Rabatten sowie innovativen Services (Packstation, App usw.) zu locken.
Dieser Beitrag soll mitnichten Werbung für die Post sein. Nein, ich könnte auch andere Branchen (wie den Katalogversandhandel, die Musikindustrie oder Videotheken) nennen, die sich ebenfalls dem Wandel angepasst haben und nun einen anderen Fokus bedienen (müssen) als früher einmal.
Auch verschiedene Städte in Deutschland haben mit einer eigenen Währung neue Wege ausprobiert, um weiterhin attraktiv für die Bewohner in der Umgebung zu bleiben (vgl. bei Focus).
Ein Spruch in der Wirtschaft hierzu lautet: “Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit”. Auch Darwin hat in seinen Forschungen zur “Entstehung der Arten” ähnliches in der Tierwelt festgestellt. Nur wer sich den Entwicklungen anpasst und sich weiterentwickelt, wird auf lange Sicht überleben können.
In diesem Sinne kann jedem Geschäftsführer nur geraten werden, sich und sein (Kern-)Geschäft rechtzeitig zu hinterfragen.
Ist das, was ich tue noch zeitgemäß? Kann ich es evtl. optimieren oder noch andere Geschäftsfelder zu meinem Portfolio hinzugewinnen, um zukunftsfähig zu bleiben?
Brauchen Sie evtl. einen neutralen Blick von außen, der Ihnen die nahezu immer bestehende neue Chancen aufzeigt?
Nutzen Sie die vielen Fördermöglichkeiten, die Ihnen bspw. Bund, Land und viele Regionen für die Entwicklung der Städte und Gemeinden für die Entwicklung des lokalen Handels bieten?
Guter Rat ist (meistens) nicht teuer. Nur wer gar nichts macht, macht auf jeden Fall etwas verkehrt!
In diesem Sinne wünsche ich gute Geschäfte.
Ihr Oliver Böhm
Vielen Dank für die Bereitstellung des Bildes an Susan Ackeridge